Die Einsamkeit der Deutschen - Doch keiner gibt es zu

Die Einsamkeit der Deutschen - Doch keiner gibt es zu

Vereinsamung ist ein Gesellschaftsproblem

Einsamkeit nimmt immer mehr zu, man zieht sich in sein „ Schneckenhaus „ zurück und bekommt es selbst gar nicht so richtig mit, will dieses Gefühl nicht wahrhaben. Es betrifft nicht nur die ältere Generation, sondern verstärkt immer mehr auch die jüngeren.

Vereinsamung ist ein Gesellschaftsproblem, weil keiner drüber redet und wir immer mehr den Kontakt zueinander verlieren, trotz des digitalen Zeitalters.

Der respektvolle Umgang im Miteinander nimmt immer mehr ab, unsere Kommunikation verändert sich, es fehlt Freundlichkeit, das verstehen und zuhören wollen. Negativität, Aggression und Anstandslosigkeit nimmt verstärkt zu.

Verstärkt das Virus die Einsamkeit?

Ich vermute auch das ist eine der Ursachen der Einsamkeit ist, da die Menschen immer unzufriedener werden. Wir verbringen zu wenig Zeit in Gesellschaft, kochen und reden zu wenig miteinander und verbringen zu viel Zeit am Handy, meist in den sozialen Medien. Ziehen uns zurück.

Dies war schon vor Corona ein großes Thema – jedoch jetzt noch viel mehr.

Ein jeder sollte sich fragen: braucht mein Nachbar gerade Hilfe, rufe ich einfach mal so meine Freundin an? Lächele ich anderen Menschen zu z.B. beim einkaufen oder bin ich nur gefrustet? Sei hilfsbereit. Denk mit . Hör zu, seit für einander da oder redet einfach mal wieder.

Du wirst spüren so ein kleines Lächeln, gibt soviel zu zurück und du wirst dich auch gut fühlen.

Lebensfreude und Glück sind unser aller Kerosin um glücklich und zufrieden leben zu können.

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Nach welchen Werten wollen wir in Zukunft leben?

Als ich 2006 den >>Freizeitclub-Leipzig gründete, waren Werte wie Mitmenschlichkeit, Menschen- und Nächstenliebe, Toleranz und Respekt unser Credo und sind es auch heute noch. Lachen, Lebensfreude, Spaß haben, neues gemeinsam anstatt einsam entdecken und neue Menschen kennenlernen, sind unsere Werte

Allerdings beobachte ich seit den letzten 2 -3 Jahren,  dass immer mehr das Gute  verloren geht, das viele Menschen nicht mehr nachdenken - nur noch haben wollen, ohne Rücksicht auf Verluste.  Dass das respektvolle und konstruktive miteinander umgehen, zur Seltenheit wird. Einfach weil viele nicht mehr bewusst nachdenken. 

Die Konsumgesellschaft ist in den letzten Jahren so stark geworden, die Geiz ist geil Mentalität nimmt immer mehr zu und viele denken nur noch an sich. Es wird nicht mehr drüber nachgedacht: könnte es eventuell doch an mir selbst liegen, an meinem eigenen Verhalten? Es werden schuldige gesucht und keine Selbstreflexion begangen. Bekanntlich kann ich doch nur mich selber ändern, anstatt andere. Es fängt doch immer bei einem selbst an.

Ich übe meinen Job mit sehr viel Engagement und Herzblut aus, aber ich merke zunehmend das einige Menschen nicht verstehen oder verstehen wollen, was meine / unsere Arbeit überhaupt für uns alle und unser Miteinander bedeutet.

Ich wünsche mir auch in Zukunft dass unsere Werte Bestand haben werden, weil wir sie vorleben, weil wir sie weitergeben und dadurch auch wieder Menschen glücklich machen und ihnen ihre Lebensfreude zurück geben. Ich bin glücklich dass der Großteil meiner Mitglieder und Kunden, diese Werte mit mir gemeinsam, in unserer Gemeinschaft, lebt.

Ja, ich habe auch Fehler, Ängste und Schwächen

Es geht dir nicht allein so. Auch ich bin manchmal einsam, arbeite zu viel und schaffe mir selbst zu wenig Rückzugsmöglichkeiten, abends bevor ich dann ins Bett gehe, daddle ich noch am Handy herum. Schluss endlich bin ich dann lieber allein, als in Gesellschaft. Weil ich denke ich muss  mich ausruhen. Aber, das ist ein Fehler. Ich weiß das. Den die Gesellschaft mit meinen Singles unsere gemeinsamen Aktivitäten, das verreisen, miteinander reden, zuhören oder auch mal weinen, tut mir wahnsinnig gut. Manchmal hab ich soviel zu tun, das ich es eigentlich gar nicht schaffe die ca. 40 km nach Leipzig zu fahren um eine Aktion als Ansprechpartner zu betreuen, aber ich „ muss „ ja. Jedesmal stelle ich danach fest, dass es mir wahnsinnig gut tat und ich wieder Kraft für die nächsten 3 Tage getankt habe.

Meine größte Schwäche jedoch ist: das ich nicht „ frei „ reden kann, also auf Bestellung vor der Kamera oder wenn mich jemand interviewen will.

Die Einsamkeit der Deutschen

Diese Frage beschäftigt mich schon seit Jahren. Sie macht Angst, wird ignoriert und es kommt damit zum Tabu. Bereits der Tagesspiegel berichtete 2018 von der >> sozialen Isolation.

Vom 12.11. – 13.11.2020 nahm ich am Silbernetz Onlinekongress : Netzwerk gegen Einsamkeit im Alter, teil.

Eine sehr gelungene Veranstaltung. Initiatorin war die liebe Elke Schilling, Gründerin des >> Silbernetzwerks in Berlin. Seit 13.3.2020 hat sie es mit ihren Mitarbeitern und Ehrenamtlichen Helfern geschafft ein bundesweites Redetelefon anzubieten, dies gab es vorher nur für Berlin.

Moderiert von Anja Heyde Reporterin und Moderatorin u.a. im MDR und ZDF.

Europaweit nahmen 119 Zuschauer und 17 Diskussionsteilnehmer, teil.

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Der Gesundheitsminister Jens Spahn und die Vize-Präsidentin der EU-Kommission Dubravka Šuica, nahmen sich des Themas an und sprachen live, was sie sich vorstellen und umsetzen könnten. Wir nehmen sie beim Wort. Es ist an Zeit, den Beginn in den Mittelpunkt zu stellen und Schritt für Schritt daran zu arbeiten.

Denn andere EU Länder sind schon weiter als wir deutschen. In Großbritannien gibt es bereits ein Einsamkeitsministerium. In der Schweiz startet Eve Bino demnächst das Silbernetz „ mal reden „. In den Niederlanden bietet Juliette Hasselbach von Silverline, Rückrufe für Menschen an, die einfach nur mal reden wollen. Aus Rumänien sprachen Mugurel Mărgărit und Roxana Molocea über ihre Arbeit in der >> Stiftung Prinzessin Margareta von Rumänien

Silbernetz empfiehlt das Video der Körber-Stiftung

Zitat Silbernetz Kongress: 

" Aarhus, die zweitgrößte Stadt Dänemarks, geht einen vorbildlichen Weg, um gutes Leben im Alter zu ermöglichen und Einsamkeit zu bekämpfen. Ein >> Film begleitet die Teilnehmer des Körber-Projekts »Expedition Age & City« bei ihrer Expedition in die dänische Stadt. "

Macht Einsamkeit krank

Ja, Einsamkeit kann krank machen. Seelisch, psychisch und gesundheitlich.

Wer einsam ist und versucht hat, Freundschaften oder eine neue Liebe zu finden und zurückgestoßen wurde, zieht sich wieder zurück, ist verletzt, enttäuscht und das Misstrauen, Ängste und unterschwellige Feindseligkeiten werden größer. Die Lebenszufriedenheit wird geringer und es können Depressionen entstehen, durch unerfüllte soziale Bedürfnisse und nicht erreichte Erwartungen.  Ein Teufelskreis entsteht.

Was kann man selbst tun, wenn man Einsamkeit fühlt

Positive Bücher oder Hörbücher lesen ( z.B. in der Bibliothek ausleihen ), an einem Lach Kurs teilnehmen, seine eigenen Erwartungen anpassen, negative Denkmuster erkennen und sich Schritt für Schritt neue Ziele setzen. Sich in lokalen Netzwerken, kommunalen Sozialdiensten oder Beratungszentren, Städten oder Gemeinden erkundigen wo es Angebote für s glücklich sein, gibt. Selber recherchieren oder sich als Ehrenamtlicher zur Verfügung stellen z.B. im >> Silbernetz

Singles ab 40 empfehle ich die >> Freizeitclubs.

Es ist ein langer Weg, aber man kann ihn schaffen.

Eine Studie zum Einsamkeitsempfinden findest du >> hier.