Warum du eine Trauerreise buchen solltest: 4 unschlagbare Vorteile

Trauerreisen

Ein Interview mit Jan de Fries, Geschäftsführer Trauerreisen von „Max macht Mut“

Jeder Mensch trauert auf seine ganze eigene Art. Doch für jeden Betroffenen kommt die Zeit, wo es wichtig ist, wieder ins Leben zurückzufinden. In dieser Phase tut es gut, die vertraute Umgebung, in der alles an den verstorbenen Partner erinnert, für eine kleine Weile zu verlassen.  Emotionen dürfen und sollen ihren Raum auf Trauerreisen haben.

Verständnis und Geborgenheit sind in der Reisegruppe erfahrbar, denn diese besteht ausschließlich aus Menschen, die eine Verlusterfahrung gemacht haben. Und so wird auf diesen Trauer Reisen in einem geschützten Rahmen zusammen geweint und gelacht, getrauert und gefeiert. Erinnerungen werden geteilt und ebenso konstruktive Blicke auf die Zukunft gerichtet. Zugleich verankern geführte Sightseeingtouren und eindrucksvolle Reiseerlebnisse die Reisenden immer wieder im Hier und Jetzt und lassen sie die schönen Seiten des Lebens aktiv erfahren.

Diese Reisen bieten Trauernden die Möglichkeit, auf dem Weg ihrer Trauerbewältigung einen wichtigen Schritt voranzukommen. Die Trauerbewältigung wird von mindestens einem erfahrenen professionellen Trauerbegleiter angeleitet und findet in der Gruppe sowie in Einzelgesprächen statt.

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Warum tut gerade eine Reise in einer von Trauer geprägten Lebensphase gut ?

Beim Reisen vergisst man für eine Weile seinen Alltag, seine Sorgen. Reisen weckt Lebensfreude und Neugier auf Neues. Die Sinne werden stimuliert. So hilft eine Trauer Reise Trauernden, für Momente ihre Trauer immer mal wieder zu vergessen und sich mit all dem zu verbinden, was an Leben da draußen in der Welt auf sie wartet. Das Besondere an Trauerreisen ist, dass zugleich jedoch die Trauer da sein darf, wenn sie hochkommt, und dass sogar mit professioneller Hilfe an ihrer Bewältigung gearbeitet werden kann. Keiner muss bei dieser Reise seine Gefühle unterdrücken oder sich verstellen. 

Kann man sich als trauernder auf diesen Reisen gegenseitig unterstützen?

Und wie! Gerade bei einem so einschneidenden Erlebnis wie der Verlust des Partners ist es tröstlich, in der Nähe von Menschen zu sein, die eine ähnliche Erfahrung gemacht haben, und Erlebtes zu teilen. Zu erfahren, ich bin nicht allein mit meinen Gefühlen und Problemen, ich werde verstanden. Zu wissen, mich schaut keiner schief an, wenn plötzlich Tränen fließen, und ich erfahre stattdessen Empathie und Geborgenheit. Es wird allerdings auf solchen Reisen nicht nur zusammen geweint, sondern auch erstaunlich viel gelacht und gefeiert – das ganze Spektrum von Gefühlen wird in besonderer Intensität erlebt.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für eine Trauerreise?

Wir haben durch den intensiven Austausch mit unseren Trauerbegleitern sehr viel 
über das Thema Trauer gelernt, zum Beispiel, dass jede Trauer individuell ist und 
solange dauert wie sie dauert. 
Solange die Trauer noch sehr intensiv ist, braucht es den inneren Rückzug, die Verlangsamung, das Verharren in der vertrauten Umgebung. 
Doch sobald sich wieder kleine Funken von Interesse am Leben zeigen und sich
die Sehnsucht meldet, ein Stück weit zu einem normalen Alltag zurückzukehren, ist der Zeitpunkt gekommen, eine Trauerreise zu wagen. 

Sie kann auch Menschen helfen, die schon sehr lange in ihrer Trauer feststecken, ausihr herauszufinden. 
Unsere Trauerbegleiter haben uns berichtet, dass ihnen zahlreiche Trauernde irgenwann sagen, dass sie meinen, eine kleine Reise würde ihnen gut tun, doch dass sie sich trauen, alleine zu verreisen. 
Auch sind gängige Gruppenreisen für Singles nicht das Richtige. Denn wer seinen 
Partner verloren hat, ist zwar alleinstehend, fühlt sich aber nicht als Single. 
Zudem scheut man die Momente, da einen auf der Reise die Trauer plötzlich 
überkommt.  

Wie sieht die Betreuung durch die professionellen Trauerbegleiter genau aus?

Unsere Trauerbegleiter schaffen geschützte Räume, in denen die zentralen Themen rund um die Trauer angegangen werden – wie Loslassen, Erinnern, alleine Weiterleben – in der Gruppe und in Einzelgesprächen. Die Teilnehmenden bekommen Impulse verschiedener Art zu Trauerbewältigung und Lebensgestaltung, Trost und Hoffnung. Welche das konkret sind, das entscheidet jeder Trauerbegleiter auf der Basis seiner Erfahrung, Ausbildung und je nach der Stimmung und der Dynamik in der Gruppe.